Traumasensible Osteopathie
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Definition von Trauma
Ein Ereignis, das zu schnell, zu viel und zu plötzlich auf den Körper einwirkt.
• Die Natur hat uns mit allem ausgestattet, was wir benötigen um jegliche Form von Traumata zu verarbeiten.
• Die Ressourcen eines Patienten sind in der Lage Traumata zu verarbeiten.
• Je besser die Ressourcen, desto besser gelingt die Verarbeitung und Integration von traumatischen Erlebnissen.
• Hier beginnt der Ansatz der Traumasensiblen Osteopathie. Sie beschäftigt sich mit dem vegetativen Nervensystem, dem Fasziensystem, dem Organsystem, dem Bewegungsapparat und dem Hormonsystem, um die Folgen von Traumata besser verarbeiten zu können. -
Trauma/Ursachen
• Unfälle und Stürze
• Medizinische und operative Eingriffe – Wie hat Patient das erlebt.
• Gewalthandlungen und Angriffe
• Verlust
• Umgebungsbedingte Stressfaktoren und Naturkatastrophen
• Vernachlässigung
• Geburt für Kind, Mutter und/oder Angehörige
• Epigenetische Faktoren... -
Traumasensible Osteopathie
Definition: Traumaverständnis
- Peter Levine „eine Gemeinsamkeit aller Traumata ist die Entfremdung vom Körper und die Unterbrechung der Verbindung zu ihm, einhergehend mit einer Verringerung der Fähigkeit, im Hier und Jetzt präsent zu sein“ (P. Levine, D.Emerson, E. Hopper, Trauma-Yoga, G.P.Probst Verlag 2014, S.11).
- Bessel A. van der Lolk : „ Trotz der menschlichen Fähigkeit, zu überleben und sich anzupassen, können traumatische Erlebnisse das psychologische, physiologische und soziale Gleichgewicht eines Menschen in solchem Maße verändern, dass die Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis alle anderen Erfahrungen überschattet und die Gegenwart stark beeinträchtigt ( Bessel A. van der Kolk , Traumatic Stress, Junfermann, S.27 ) .
Posttraumatische Belastungsstörung
• Wiedererleben der belastenden Erinnerung: Gedanken, Alpträume, Flashback, Pseudohalluzination.
• Bei Kindern: Nachspielen der belast. Szenen, ohne dass Erleichterung eintritt, viele Alpträume.
• Starke emotionale/körperliche Symptome bei allem, was an das Trauma erinnert.
• Anhaltende Vermeidung von Reizen, die an das Trauma erinnern.
• Erhöhte Erregung: Schlafstörung, Reizarbeit, Konzentrationsstörungen, Hypervigilanz (Wachsamkeit), Schreckreaktionen.
• Unfähigkeit, sich an Wichtige Aspekte des Traumas zu erinnern (Amnesie).
• Gefühl der Losgelöstheit von der Umgebung (Derealisation) bzw. vom Körper (Depersonalisation) bis hin zur Identitätsstörung.
• Gefühl der Entfremdung von anderen; Unfähigkeit, zärtliche Gefühle zu empfinden, vermindertes Interesse am sozialen Leben.
• (in Anlehnung an ICD-10 (WHO-Version 2013) und DSM-4 1996
Risikofaktoren für die Entwicklung einer PTBS
• Begünstigende Faktoren vor dem Trauma : Vorbestehende psychische Störung, weibliches Geschlecht, niedriger sozioökonomischer Status, geringe Bildung, Zugehörigkeit zu einer Minderheit, früheres Trauma, Familienanamnese mit psychischen Störungen, Persönlichkeitsfaktoren bei denen externen Faktoren mehr Kontrolle über das Befinden zugestanden wird (Opfer/ Täter), religiöser/kulturelle Hintergrund, epigenetische Faktoren.
• Begünstigende Faktoren während des Traumas: Schwere des Traumas, wahrgenommene Lebensgefahr, Emotion zum Zeitpunkt des Traumas, peritraumatische Dissoziation.
• Post traumatische Faktoren: Wahrgenommener Mangel an sozialer Unterstützung, folgende allgemeine Stressbelastung im Leben (nach Brewin CR, Andrews B, Valentine JD.Meta-analysis of risk factors for posttraumatic stress disorder in Trauma-exposed adults. J. Consult Clin Psychol 2000, 68: 748-66. Ozer EJ, Best SR, Lipsey TL , Weiss, DS. Pedictors of post-traumatic stress disorder and symptoms in adults: a meta-analysis. Psychol Bull 2003; 129: 52-73.).
Warnsignale für traumatischen Stress können sein:
• Unruhe
• Atmung flach und beschleunigt
• Schweiß
• Nesteln
• Augen
• Stress
Die Reaktionen des Körpers auf Stress können sich in Kampf, Flucht und Starre äußern.